1981 bis 1985


1981

1981 konnte der FC 06 Rurdorf als zweiter Fußballverein des Kreises Jülich sein 75jähriges Bestehen feiern.

Die Feierlichkeiten fanden an dem Wochenende vom 14. bis 16. Juli 1981 im Festzelt vor dem Schützenhaus unter der Schirmherrschaft von Ortvorsteher Franz-Josef Breuer statt. Höhepunkt der Veranstaltungen war der Festkommers am 17. Juli 1981.

Neben zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Fußballverband, Dorfvereinen und benachbarten Fußballvereinen waren auch viele ehemalige Aktive und Funktionsträger der Einladung des Vorstandes und des Festausschusses nach Rurdorf gefolgt. Auch zum „gemütlichen“ Teil blieben noch viele Gäste im Festzelt und schwelgten in Erinnerungen an Fußballspiele und Vereinsereignisse. Eine Tanzveranstaltung am Samstagabend und ein Klompenball am Sonntagvormittag rundeten die gelungenen Festveranstaltungen ab.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten fanden in der Zeit vom 17. Juli bis 2. August 1981 ihre Fortsetzung in einer Sportwoche mit Vereinen überwiegend aus der Kreisliga A.

Es gab jedoch auch Einlagespiele unserer Alte-Herren-Mannschaft gegen Huckingen, das Spiel der Damenmannschaften Straeten gegen Duisburg und das Spiel unserer I. Mannschaft gegen die Landesligamannschaft aus Holzweiler. Die Veranstaltung fand sehr großes Zuschauerinteresse.

Sportlich beendete die 1. Mannschaft das Jubiläumsjahr unter dem Trainer Lothar Hufmann mit einem 7. Tabellenplatz in der Kreisliga A. Diese Platzierung gibt nicht wieder, wie knapp die 1. Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga verpasst hatte. Lange Zeit hatte die Mannschaft die Tabelle angeführt. Erst eine Niederlage am drittletzten Spieltag in Lohn entschied die Meisterschaft zu Gunsten von Rhenania Lohn. Schade, dass das letzte Spiel gegen Koslar nach einer 3:0-Halbzeitführung mit 3:5 verloren ging; ansonsten hätte man in der Abschlusstabelle den 2. Platz belegt. Dieser Tabellenplatz hätte den Saisonverlauf besser wiedergegeben. Die 2. Mannschaft belegte den 8. Platz in der Kreisliga C. Unter Jugendleiter Friedel Zehrer nahmen eine C- und eine D-Jugendmannschaft am Spielbetrieb teil.

Ein erstmalig durchgeführtes Skatturnier und ein DLV-Wandertag rundeten die zahlreichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr ab.

1982

Mit Beginn der Saison 1981/1982 übernahm Walter Chojnowski als Spielertrainer die sportliche Leitung im Seniorenbereich. Dazu konnte mit dem Jülicher „Kaiser Franz“ Franz Bartels ein Spieler gewonnen werden, der zwar die vierzig überschritten hatte, aber durch seine Spielerfahrung eine wertvolle Stütze für die Mannschaft wurde. Mit den alten Rurdorfern Conny und Klaus-Arno Heck, Peter Matuszis, Hermann-Josef Lürkens, Reinhard Lenzen, Hans-Arno Dahmen, Heinz Jakobs und Horst Netterdon stand eine spielstarke Mannschaft zur Verfügung, die im Verlauf der Saison zu einer starken Einheit zusammenwuchs.

kaiser-franz

„Kaiser Franz“ Franz Bartels

Nach einigen Startschwierigkeiten steigerte sich die Mannschaft von Spiel zu Spiel und konnte am 25. April 1982 mit einem 1:0-Sieg gegen Teutonia Aldenhoven die Meisterschaft in der Kreisliga A und damit den Aufstieg in die Bezirksliga erringen. Dieser bis dahin größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte wurde natürlich ausgiebig gefeiert.

chojnowskiSpielertrainer Walter Chojnowski

Eine kleine Anmerkung zum damaligen Training: Zur Steigerung der Fitness ließ Walter Chojnowski hin und wieder nach dem Training die Mannschaft einen ca. 70 Meter hohen Bergweg mehrmals hoch laufen. In Rurdorf nennt man diesen Weg „Zum Klinkert“. Die Mannschaft taufte diesen Weg nach dem Titelgewinn in „Meisterschaftshügel“ um.

Der ganzen Aufstiegseuphorie wurde dann am Pfingstsamstag die Krone aufgesetzt: Die Mannschaft des FC 06 Rurdorf gewann den Landrat-Johannes-Kaptain-Pokal im Spiel gegen die Sportfreunde Düren. Dieser Pokalwettbewerb wurde zwischen den beiden Meistern der Kreisliga A der Fußballkreise Jülich und Düren ausgetragen, um den Meister des Kreises Düren zu ermitteln. So konnte man sich jetzt auch noch „Kreismeister des Kreises Düren“ nennen.

kaptain-pokalLandrat Kaptain gratuliert zum Pokalsieg

Die 2. Mannschaft erreichte in der Saison 1981/82 einen zufriedenstellenden 6. Platz in der Kreisliga C.

In der Jugendarbeit hakte es ein wenig. Die C-Jugendmannschaft musste vom Spielbetrieb zurückgezogen werden.

Unter dem Titel „Sommerfest“ wurde in der Zeit vom 30.07. – 01.08.1982 wieder ein Wochenendturnier mit Mannschaften aus der Kreisliga A durchgeführt.

Erstmals wurde im Rahmen dieses Sommerfestes ein Vierkampf unter den Dorfvereinen ausgetragen, der die Disziplinen Tauziehen, Elfmeterschießen, Schubkarrenfahren und Radrennen mit Gepäck (1 Eimer Wasser) abverlangte.

Als Sieger ging der Männergesangverein aus diesem Spektakel hervor. Im Elfmeterschießen der Dorfvereine konnte sich die St. Pankratius-Schützen durchsetzen. Auch wurde schon damals für das leibliche Wohl der Gäste mit Grillspezialitäten, Cafeteria und Reibekuchen bestens gesorgt. Dabei musste oft improvisiert werden, da am Sportplatz noch keine Räumlichkeiten vorhanden waren.

1983

Sportlich lief es 1983 leider nicht mehr so gut. Die 1. Mannschaft musste nach dem Aufstieg in die Bezirksklasse sofort wieder den Weg in die Kreisliga antreten. Nach anfänglichen Erfolgen gelang es der Mannschaft nicht, sich entscheidend von den Abstiegsplätzen abzusetzen. Ausschlaggebend war auch ein Nachholspiel am Karnevalssamstag in Langbroich-Schierwaldenrath. In einem hektischen Spiel sprach ein völlig überforderter Schiedsrichter, der sich von Langbroicher Zuschauern beeinflussen ließ, zwei Platzverweise gegen Franz Bartels und Conni Heck aus. Durch längere Sperren standen die beiden in den folgenden Spielen nicht zur Verfügung. Dazu kamen noch einige verletzungsbedingte Ausfälle, so dass der Abstieg nicht mehr abzuwenden war.

Dafür spielte die 2. Mannschaft, die zu Beginn der Saison 1982/1983 durch ältere Spieler aus der 1. Mannschaft verstärkt worden war, eine erfolgreiche Saison. Sie schaffte auf Anhieb den Aufstieg in die Kreisliga B. Auch im Jugendbereich ging es wieder aufwärts. Es nahmen wieder zwei Jugendmannschaften am Meisterschaftsspielbetrieb teil.

Größere Baumaßnahmen waren 1983 die Erweiterung des Gerätehauses und Planierarbeiten rund um den Sportplatz. Diese Arbeiten wurden zwar von der Stadt Linnich finanziell unterstützt, jedoch mussten sie in Eigenregie durchgeführt werden. Mehrere Landwirte stellten Traktoren und andere Geräte zur Verfügung, mit denen die Fläche planiert und später Rasen eingesät wurde. In einer Vielzahl von Arbeitsstunden wurde von Vereinsmitgliedern das Gerätehaus um den heutigen Wertmarkenverkaufsraum erweitert. Zudem wurde eine Betondecke über dem Gebäude angebracht.

1983-001 Erste Erweiterung der Gebäude am Sportplatz

1983 wurden erstmals neben dem Volkswandern ein Volkslauf über eine Strecke von 10 km und ein Jedermannlauf über eine Strecke von 5 km organisiert.

Die Zeitauswertung erfolgte auf eine für Läufer sehr ungewöhnliche Art und Weise. Die langjährigen Vereinsmitglieder und Taubenfreunde Peter Heck und Hans-Josef Schmitz stellten ihre Taubenuhren zur Verfügung und ermöglichten so eine präzise und eindeutig nachvollziehbare Zeitnahme.

1984

Nach dem Abstieg ist es erfahrungsgemäß schwierig, in der niedrigeren Klasse zu spielen. In der Vorbereitungsphase auf die Saison 1983/1984 lief es allerdings zuerst recht gut für die Mannschaft. Neben dem Stadtpokalturnier in Floßdorf konnte man auch ein recht gut besetztes Turnier in Barmen gewinnen.

Trotz dieser Erfolge lief es in den Meisterschaftsspielen in der Kreisliga A einfach nicht rund. Obwohl die Mannschaft technisch zu den besten der Klasse zählte, geriet man Anfang 1984 sogar in akute Abstiegsgefahr. Mit einer Leistungssteigerung in der Rückrunde erreichte die Mannschaft in der Abschlusstabelle noch den 8. Platz.

Auch die 2. Mannschaft hatte in diesem Spieljahr erhebliche Probleme. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga B konnte die Mannschaft in dieser Klasse einfach nicht bestehen. Ohne Sieg stand man nach Abschluss der 1. Serie abgeschlagen auf dem letzen Tabellenplatz. Nachdem die Mannschaft dreimal wegen personeller Schwierigkeiten nicht antreten konnte, wurde sie Anfang Februar 1984 vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

Erfreuliches gibt es aus dem Jahr 1984 im Jugendbereich zu berichten. Nach zahlreichen Versuchen gelang der Zusammenschluss der Jugendabteilung mit den Vereinen Floßdorf und Welz. So konnten zum Meisterschaftsspielbetrieb jeweils eine D-, E- und F-Jugendmannschaft gemeldet werden.

Auch wenn es sportlich nicht so gut lief, hatte sich mittlerweile mit Franz-Peter Breuer, Günther Esser, Hans Lohmann, Heinz-Peter Müller und später Reiner Lürkens ein junger Vorstand gefunden, dessen Mitglieder noch lange Zeit Schlüsselpositionen im Verein besetzen sollten.

Nachdem die 1. Mannschaft 1983 den Stadtpokal gewonnen hatte, war der Verein 1984 Ausrichter dieses Wettbewerbs. Der Stadtpokal, der Mitte der 70er Jahre initiiert worden war, hatte nach anfänglich gutem Zuspruch in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Durch eine gezielte Werbung konnten die Verantwortlichen des FC 06 Rurdorf das Zuschauerinteresse an dieser Veranstaltung wieder wecken. Auch wenn es in der Vorrunde das große Favoritensterben gab; so ließ das Zuschauerinteresse nicht nach. Es standen nicht die hoch gehandelten Mannschaften von Tetz, Ederen, Welz oder Rurdorf im Endspiel, sondern die Außenseiter und Kreisliga B-Ligisten Hottorf und Gevenich. Die beiden Mannschaften lieferten sich vor einer Rekordkulisse von 600 bis 700 Zuschauern ein tolles Endspiel, aus dem Viktoria Gevenich knapp als Sieger hervorging und damit den Stadtpokal gewinnen konnte.

1985

Aufgrund der guten Resonanz bei den Spielen um den Stadtpokal beschloss der damalige Vorstand, auch 1985 wieder ein Turnier über zwei Wochen durchzuführen. Nach den Vorstellungen des Vorstandes sollten daran höherklassige Mannschaften teilnehmen. Mit der Spedition Pistel wurde ein Sponsor gefunden, der es ermöglichte, attraktive Mannschaften aus der Verbands- und Landesliga nach Rurdorf zu holen. Sportlich und vom Zuschauerinteresse her war das Turnier ein toller Erfolg. Turniersieger war die Mannschaft des SC Erkelenz, die im Endspiel die Eschweiler SG mit 2:1 besiegte. Der Rurdorfer Sommercup war geboren!

1985-001Der erste Turniersieger beim Rurdorfer Sommercup

Auch fand 1985 der 3. Rurdorfer Sommerlauf wieder viel Beachtung. Unter der Leitung des Volkslaufwartes Peter Matuszis (langjähriger Spieler und Vorstandsmitglied, später Trainer) gewann der Rurdorfer Laufwettbewerb bei Läuferinnen und Läufern immer größere Beliebtheit. So gingen 1985 bereits über 120 Teilnehmer an den Start. Sieger wurde Peter Bischoff aus Tetz.

Auch die kleinen Gäste kamen beim FC 06 Rurdorf nicht zu kurz. Für sie wurde 1985 von Vereinsmitgliedern ein Spielplatz mit Schaukeln, Sandkasten, Kletterturm und Rutsche errichtet.

Zu Beginn der Saison 1984/1985 löste Jakob Schmitz Walter Chojnowski als Spielertrainer ab. Mit ihm konnte ein erfahrener Spielertrainer verpflichtet werden, der zuvor schon als Spieler und Trainer in höherklassigen Vereinen tätig war. Die erheblich verjüngte Mannschaft spielte auch eine ordentliche Saison., allerdings reichte es nicht für einen Aufstiegsplatz. In der Abschlusstabelle landete man auf dem 4. Platz. Die 2. Mannschaft erreichte einen 8. Tabellenplatz in der Kreisliga C.