1986 bis 1989


1986

Nach dreijähriger Zugehörigkeit zur Kreisliga A schaffte die 1. Mannschaft in der Saison 1985/1986 den Aufstieg in die Bezirksliga. Nach schwachem Saisonstart errang die Mannschaft souverän die Meisterschaft. Es war das erste Jahr in Rurdorf für Werner Schönen und Willi Becker. Kurioserweise kamen im Aufstiegsjahr drei Torhüter zum Einsatz. Mit Conni Heck und Olaf Lang standen zwei erstklassige Torhüter zur Verfügung. Beide fielen im Laufe der Saison verletzungsbedingt für längere Zeit aus, und so musste mit Herrmann Scharrenweber ein dritter Torhüter verpflichtet werden, damit die Meisterschaft gesichert werden konnte.

Auch die 2. Mannschaft schaffte 1986 den Wiederaufstieg in die Kreisliga B. Als Tabellenzweiter der Kreisliga C, Gruppe 2, siegte man im Relegationsspiel gegen Siersdorf II mit 3:1.

aufstieg-zweite

W. Römer, U. Baumgarten, W. Richter, H. Klöckner, F. Zehrer, G. Schäfer, H. Zeppenfeld
St. Lenzen, H. Lohman, H.W. Welter, H. Esser

Dass diese Erfolge gebührend gefeiert wurden, versteht sich von selbst. Ob es am Feiern lag, kann man sicher heute nicht mehr feststellen, jedenfalls verlor man anschließend das Spiel um den Landrat-Kaptain-Pokal gegen den Meister der Kreisliga A Düren-Niederau II mit 0:6. Trotzdem konnte die 1. Mannschaft einen weiteren Erfolg verbuchen. Nach Siegen in der Vorrunde gegen Schleiden und Hambach war die Mannschaft im DFB-Kreisfinale gegen Körrenzig erfolgreich und damit als Kreispokalsieger für die DFB-Pokalrunde auf Verbandsebene qualifiziert. Dort schied man dann allerdings in der ersten Runde gegen Langbroich-Schierwaldenrath aus.

Der Sommercup und der Volkslaufwettbewerb fanden auch 1986 wieder großen Zuspruch. Sieger der Rurdorfer Sportwoche wurde die Mannschaft von SC Jülich 1910, die im Endspiel Frankonia Broich mit 4:0 bezwang.

1987

Erstaunlich schnell fand sich die 1. Mannschaft um Spielertrainer Jakob Schmitz in der Bezirksklasse zurecht. Sie zeigte hervorragende Leistungen und schloss die Saison mit einem 4. Platz in der Bezirksliga Rur-Erft ab.

jakob-schmitzJakob Schmitz

Die 2. Mannschaft erreichte einen beachtlichen 11. Tabellenplatz in Kreisliga B. Zum besseren Verständnis: Die Kreisliga B bestand fast ausschließlich aus 1. Mannschaften. Umso höher ist die Leistung der 2. Mannschaft zu bewerten.

Von diesen sportlichen Erfolgen profitierte auch der Rurdorfer Sommercup. Der Cup wurde immer attraktiver. Rurdorf war mittlerweile in der Fußballregion ein Begriff geworden. Zu einem gewissen Ruhm waren inzwischen auch die Rurdorfer Reibekuchen gelangt. Waren die Reibekuchen im Jubiläumsjahr 1981 noch in einer angemieteten Imbissbude zubereitet worden, so stand jetzt eine feste Küche am Sportplatz zur Verfügung. 1987 litten die Spiele um den Sommercup etwas unter der schlechten Witterung. Einige Turnierspiele mussten sogar auf dem Linnicher Aschenplatz ausgetragen werden. Sieger des Turniers wurde die Mannschaft des SC Erklenz mit Torjäger Norbert Deckers und Trainer Peter Moll. Uli Sude, Torhüter von Borussia Mönchengladbach, stand beim Elfmeterschießen der Dorfvereine zwischen den Pfosten.

1988

Sportlich konnte man auch im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zur Bezirksliga Rur-Erft zufrieden sein. Der 6. Platz in der Abschlusstabelle spiegelt die guten sportlichen Leistungen in der Saison wieder. Unvergessen sind die Auswärtsspiele bei den Eifelvereinen Marmagen, Oleftal, Steckenborn, Höfen, Mechernich, Dollendorf und später in der Landesliga in Eicherscheid und Schmidt, zu denen Mannschaft, Vorstand und Fans mit Kind und Kegel per Bus anreisten. Da die meisten Eifel-Auswärtsspiele gewonnen wurden, waren die Heimfahrten immer sehr stimmungsvoll. Aber auch während und nach den Spielen in den Eifelorten sorgten einige Ehrenmitglieder des FC 06 mit ihren Gesangseinlagen regelmäßig für tolle Stimmung.

Die 2. Mannschaft konnte erfreulicherweise die Klasse halten und verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr auf den 10. Tabellenplatz in der Kreisliga B.

Überraschungssieger des 4. Sommercups, erstmals gesponsert vom Autohaus Linden und Krage, wurde der Bezirksligaaufsteiger SC Altdorf, der im Endspiel den Vorjahressieger SC Erkelenz mit 1:0 bezwang. Beim 6. Rurdorfer Sommerlauf konnte die Teilnehmerzahl mit über 200 noch einmal gesteigert werden. Inzwischen erfolgte die Zeitnahme nicht mehr mit Hilfe von Taubenuhren, sondern per Computer.

Ende der Saison 1987/1988 verließ Jakob Schmitz nach vierjährigem erfolgreichen Wirken den Verein und wechselte als Spielertrainer nach Lich-Steinstraß.

1989

Als Nachfolger für Jakob Schmitz verpflichtete der Vorstand den Spielführer des  Verbandslisten SC Erkelenz Norbert Deckers. Der 28 Jahre alte Deckers hatte in den letzten fünf Jahren recht erfolgreich in Erkelenz gespielt und in vier Landesliga-Spieljahren über 80 Tore erzielt. Rurdorf war die erste Trainerstelle für Nobert Deckers. Kurz vor Saisonbeginn beantragte der Verein wegen der kürzeren Entfernungen beim Verbandsvorstand die Zuordnung zur Bezirksklasse Rur-Wurm. Diesem Antrag wurde vom Verband auch entsprochen. Die Saison 1988/89 sollte die bis dahin sportlich erfolgreichste Saison für den FC 06 Rurdorf werden. Die Entscheidung des Vorstandes, mit Norbert Deckers einen unerfahrenen Trainer zu verpflichten, wurde von Pessimisten wie auch Optimisten gleichermaßen interessiert beobachtet. Doch Nobby Deckers entpuppte sich als wahrer Glücksgriff. Die Mannschaft stand schnell hinter dem Spielertrainer, und der Vorstand ließ den 28jährigen in Ruhe arbeiten.

deckersSpielertrainer Norbert Deckers

Natürlich stand Norbert Deckers eine starke Truppe zu Verfügung. Mit Deckers, Staas, Becker und Netterdon besaß die Mannschaft gleich vier torgefährliche Stürmer, dazu mit Werner Schönen einen außergewöhnlichen Außenstürmer, der nicht nur torgefährlich war, sondern mit seinen tollen Flanken seine Stürmerkameraden immer wieder in Position brachte. Die Abwehr um Torhüter Conny Heck und seinen Bruder Klaus-Arno, dazu die Brüder Chris und Daniel Grewe sowie Jürgen Maybaum und Detlef Marosz ließ so schnell nichts anbrennen. Im Mittelfeld führten mit Reinhard Lenzen und Rafael Garcia zwei exzellente Techniker Regie. Der zweite Torhüter Günter Wolters und die vielseitig einsetzbaren Norbert Hilgers und Stefan Fink ergänzten dieses Team.

Nach nur einer Niederlage in der Hinrunde gegen den stärksten Konkurrenten SC Beeck übernahm die Mannschaft zu Beginn der Rückrunde am 26. Februar 1989 die Tabellenführung und sollte sie bis zum Ende der Saison nicht mehr verlieren. Am 28. Spieltag war es dann soweit: Nach einem 1:1 in Hastenrath konnte man die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Landesliga feiern. Rurdorf stand Kopf!

1989-001-aufstiegG. Esser, F.P. Breuer, H. Netterdon, W. Schönen, D. Grewe, D. Marosz, W. Becker, K.A. Heck, R. Garcia, N. Deckers, P. Matuszis, H. Zeppenfeld
H.J. Lürkens, J. Maibaum, R. Lenzen, F. Staas, C. Heck, G. Wolters, St. Fink, Chr. Grewe, N. Hilgers

Der ganze Ort war mit blau-weißen Fahnen geschmückt, als die Meistermannschaft – vom Spielmannszug aus Frenz begleitet – durch die Straßen zog.

Ein weiterer Höhepunkt war die Meisterschaftsfeier. Das Rurdorfer Schützenhaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Vorsitzender Franz-Peter Breuer die Ehrung der Mannschaft vornahm. Glückwünsche überbrachten neben Linnichs Bürgermeister Heribert Emunds, Ortvorsteher Franz-Josef Breuer, der Landtagsabgeordnete Wilhelm Lieven sowie Vertreter der Linnicher Parteien und der Nachbar- und Ortsvereine. Als Vertreter von Fußballkreis und -verband gratulierte Fußballkreisvorsitzender Willi Gehlen. Viel Applaus erhielt anschließend Kreisschiedsrichterobmann Karl-Heinz Riesen, als er seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass der Verein bei der Einladung zur Meisterschaftsfeier auch alle Schiedsrichter bedacht hatte, die im Meisterschaftsjahr die Rurdorfer Spiele geleitet hatten.

Eine weitere erfreuliche Nachricht konnte Karl-Heinz Riesen überbringen: Vereinsschiedsrichter und Obmann Günther Esser war ebenfalls aufgestiegen und durfte ab sofort Verbandsligaspiele leiten.

Leider konnte die 2. Mannschaft in der Kreisliga B nicht bestehen und stieg wieder in die Kreisliga C ab.

Erfreuliches gab es auch in der Jugendabteilung. Sie wurde 1989 mit dem Sepp-Herberger-Preis ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird vom Fußballverband Mittelrhein für eine besonders bemerkenswerte Jugendarbeit vergeben. Damit wurde die gute Arbeit im Jugendbereich nach dem Zusammenschluss der Vereine Floßdorf, Welz und Rurdorf belohnt. Mittlerweile nahmen fünf Jugendteams am Spielbetrieb teil. Auch sportlich trug die gute Jugendarbeit Früchte. Die B-Junioren wurden Kreismeister des Sportkreises Jülich.

Beim Sommercup siegte 1989 die SG Eschweiler.

sepp-herberger-preisRurdorfs Jugend wurde mit dem Sepp-Herberger-Preis ausgezeichnet