1990 bis 1995


1990

Der Start in die erste Landesligasaison missglückte völlig. Erst ab dem 5. Spieltag fand sich die Mannschaft in der neuen Umgebung zurecht, und Schönen, Stass & Co. schossen ihre Tore in gewohnter Weise. Die Mannschaft spielte in dieser TOP-Liga eine gute Rolle, kam nie in akute Abstiegsgefahr und erreichte am Ende mit 29:31 Punkten (2 Punkteregelung) und einem Torverhältnis von 51:51 einen hervorragenden 8. Tabellenplatz.

Die 2. Mannschaft schaffte in der Saison 1989/90 den Wiederaufstieg in die Kreisliga B und erzielte dabei 107 Tore.

Den Sommercup gewann überraschenderweise die Mannschaft des SC Ederen, die im Endspiel den hohen Favoriten Borussia Freialdenhoven mit Spielertrainer Jo Montanes 3:2 besiegte. Beim Rurdorfer Volkslauf, der wieder unter der Schirmherrschaft von dem Landtagsabgeordneten Wilhelm Lieven stand, gingen 220 Läuferinnen und Läufer an den Start.

1991

Das zweite Jahr in der Landesliga gestaltete sich erwartungsgemäß schwerer. Die 1. Mannschaft schaffte es nicht, über eine längere Zeit konstante Leistungen zu bringen. Dazu kamen noch verletzungsbedingte Ausfälle, sodass die Mannschaft immer wieder umgestellt werden musste. Auch hatte sich das Mannschaftsgefüge durch Ab- und Neuzugänge von Spielern geändert. Drei Spieltage vor Saisonende stand man fast aussichtslos auf einem Abstiegsplatz. Letzter Versuch, den Abstieg abzuwenden, war die Trennung von Nobert Deckers. Co-Trainer Peter Matuszis übernahm für die letzten Spiele das Traineramt. Die Rechnung ging auf!

Nach einem 3:0-Sieg gegen Eschweiler im letzten Spiel und einer Niederlage von Langbroich-Schierwaldenrath gegen Zülpich schaffte die Mannschaft doch noch den Klasssenerhalt in der Landesliga.

Die 2. Mannschaft erreichte einen hervorragenden 3. Platz in der Kreisliga B, für einen Neuling eine Superleistung.

Eine Super-Saison spielten auch die C-Junioren unter Trainer Peter Käsmacher. Die Mannschaft wurde Kreismeister in ihrer Altersklasse.

Sieger des Turniers um den Sommercup wurde die Mannschaft von Oberbruch durch einen 1:0-Sieg über Baesweiler.

1992

Mit Beginn der Saison 1991/1992 übernahm Klaus Richter das Amt des Spielertrainers. Klaus Richter war früher für Baesweiler und Wuppertal in der Oberliga aktiv und vor seinem Wechsel nach Rurdorf Spielertrainer in Hückelhoven gewesen.

Die Mannschaft spielte unter Klaus Richter recht ordentlich, obwohl die guten Leistungen sich oft nicht in Punkten ausdrückten. Nachdem Klaus Richter ohne Rücksprache mit dem Vorstand in einem Zeitungsinterview erklärt hatte, dass er Rurdorf zum Ende der Saison in Richtung Erkelenz verlassen werde, zog der Vorstand einen Schlussstrich und entließ den Trainer vorzeitig. Ein alter Bekannter, nämlich Jakob Schmitz, übernahm anschließend bis zum Saisonende die Mannschaft. Mit 24:40 Punkten erreicht man in der Endabrechnung den 13. Tabellenplatz und sicherte damit für ein weiteres Jahr die Landesligazugehörigkeit.

Die 2. Mannschaft knüpfte an die guten Leistungen des Vorjahres an und erreichte einen 5. Tabellenplatz in der Kreisliga B.

Gewinner des Sommercups wurde wieder die Mannschaft des BC Oberbruch.

1993

Mit Peter Matuszis übernahm kein Unbekannter den Trainerposten ab der Saison 1992/93. Er war 20 Jahre lang als Spieler und 4 Jahre als Co-Trainer für den FC 06 aktiv gewesen. Darüber hinaus war er jahrelang als Kassenwart und Volkslaufwart Vorstandsmitglied und kannte sich daher bestens im Verein aus. So fand Peter Matuszis auch schnell in der Mannschaft Akzeptanz. Allerdings lief es ähnlich wie in den Vorjahren. Immer wieder waren individuelle Fehler dafür ausschlaggebend, dass nach guten Leistungen nicht auch die entsprechenden Punkte geholt wurden. Man kam nach einem schlechten Start einfach nicht von einem Abstiegsplatz weg. Nach einem Trainingslager während der Winterpause in der Sportschule Hennef gemeinsam mit dem Vorstand lief es zu Beginn der Rückrunde etwas besser. Nach einem Sieg in Dremmen am viertletzten Spieltag hatte man 2 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Doch die letzten drei Spiele gegen Alemannia Aachen II, Westwacht Aachen und Niederau gingen recht klar verloren. Damit war die Mannschaft abgestiegen. Ein Punkt aus diesen drei Spielen hätte zum Klassenerhalt gereicht.

Das Turnier um den Sommercup litt zum Glück nicht unter dem Abstieg der 1. Mannschaft. Der Rurdorfer Sommercup, der zum 9. Mal ausgetragen wurde, fand auch weiterhin bei Vereinen und Zuschauern große Resonanz. Sieger wurde 1993 wieder die Mannschaft vom  BC Oberbruch mit Trainer Peter Moll. Auch die Beteiligung am Rurdorfer Volkslauf unter der Schirmherrschaft von Wilhelm Lieven war wieder sehr groß. Im Anschluss an den Volkslauf fand erstmals eine Sommercup-Fete mit DJ Frank aus Himmerich statt. Während des Turniers um den Sommercup wurde der neue Spielplatz übergeben. Die vorhandene Kletteranlage war komplett abgebrochen und durch einen Spielturm ersetzt worden. Dies war nur mit Unterstützung der Kreissparkasse Düren und der Firma Alkenbrecher in Bensberg möglich. Die Arbeiten wurden von unseren Vereinsmitgliedern Klaus-Arno Heck, Hans Langner und Werner Richter ausgeführt.

1994

Nachfolger als Trainer von Peter Matuszis wurde Arno Domgörgen, der vorher den Aachener Bezirksligisten Schwarz-Rot Aachen betreut hatte. Er war in seiner aktiven Zeit u.a. sechs Jahre als Profi bei Fortuna Köln tätig gewesen.

Durch seine lockere Art fand Domgörgen schnell Kontakt zur Mannschaft und zum Umfeld. Nach dem Abstieg wurde die 1. Mannschaft in die Bezirksklasse Rur-Erft eingeteilt. Nach einem guten Start hatte sie vor der Winterpause einen Durchhänger und fiel auf den achten Tabellenplatz zurück. Mit Rene Matla, der in der Winterpause von Germania Teveren kam, ging es in die Rückrunde. In dieser Rückrunde legte die Mannschaft eine einmalige Erfolgsserie hin. In den 15 Begegnungen ging die Mannschaft 13 Mal als Sieger vom Platz und spielte zweimal unentschieden. Am Ende stand man drei Punkte vor Lich-Steinstraß und hatte damit den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga geschafft. Dass die Mannschaft auch feiern konnte, bewies sie anschließend. Nach einer Rundfahrt durch den Ort im Rurdorf-Express ging es ins Vereinslokal, wo bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde.

Auch die A-Junioren konnten auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Mannschaft gewann das Kreispokalendspiel gegen Siersdorf mit 3:2 und wurde erstmals Kreispokalsieger.

1994-001-aufstiegR. Bellartz, H. P. Müller, G. Rothkranz, H. J. Meuser, Chr. Leyens, J. Höpner
A. Domgörgen, W. Jansen, W. Platzbecker, Chr. Grewe, J. Schlüper, U. Schleipen, R. Matla, H. Langner, G. Esser, H. Th. Chojnowski
F. P. Breuer, St. Lenzen, A. Yilmaz, M. Ruiz, C. Heck, J. Zimmermann, S. Marcinek, F. Höpner, H. Lohmann

Ein bedeutendes Vereinsprojekt wurde 1994 realisiert, der Bau des Vereinsheimes am Sportplatz. Der Verein musste lange auf die Verwirklichung warten. Bei den ersten Planungen gab es Probleme mit der Baugenehmigung, da das Gebäude im Landschaftsschutzgebiet errichtet werden sollte.

Im September 1993 wurde die Genehmigung endlich erteilt. Doch dann traten neue Probleme auf. Die Stadt Linnich war nicht – wie ursprünglich angenommen – Eigentümerin des Grundstückes, sondern die Besitzer eines früher dort vorhandenen Teiches. Obwohl einer der Anlieger einen erheblichen Teil seines Grundstückes abtreten musste, konnte auch dieses Problem ausgeräumt werden.

Unter der Bauleitung von Obmann Günther Esser wurde das Vereinsheim in einer Rekordzeit von 4 Monaten fertiggestellt. Da es im Verein genügend Fachleute gab, konnten fast alle Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt werden. Die Stadt Linnich übernahm einen Großteil der Kosten von etwa 170.000 DM.

Der Verein hatte nun doppelten Grund zu feiern, einmal die Fertigstellung des Vereinsheimes und zum anderen den Aufstieg der 1. Mannschaft in die Landesliga.

1994-002Pater Hans Wessling segnet das neue Vereinsheim

Beides wurde dann auch am Wochenende vor dem Sommercup am Sportplatz gefeiert. Nachdem einer der größten Fans des FC, Pater Hans Wessling, das Vereinsheim mit einem kurzen Gebet gesegnet hatte, ehrten der Vorsitzende Franz-Peter Breuer und der Trainer Arno Domgörgen die Meistermannschaft und hoben dabei die Verdienste von Kapitän Jürgen Zimmermann und seinem Stellvertreter Chris Leyens besonders hervor.

1994-003H. P. Chojnowski, F. P. Breuer, Th. Lenzen, H. Th. Chojnowski, H. Lenzen, A. Kaufholz, G. Esser, H. Langner, B. Lohmann, W. Richter, R. Bellartz, H. J. Schmitz, B. Radloff, H. Zimmermann, W. Jansen

Sportlich wurde das Vereinsheim mit einem Fußballknüller eingeweiht. Im Grenzland-Match trafen der Neu-Regionalligist Alemannia Aachen und die Oberliga-Truppe von Germania Teveren aufeinander. Alemannia Aachen siegte vor über 1000 Zuschauern mit 6:2.

1994-006

Zum Jubiläumsturnier, dem 10. Rurdorfer Sommercup, wieder gesponsert vom Autohaus Linden & Krage, waren alle höherklassigen Teams aus der Region am Start. Die zahlreichen Zuschauer sahen wiederum sehr gute Spiele. Im Endspiel standen sich dann die Mannschaften von Germania Teveren und SC Jülich 1910 gegenüber. Die beiden besten Mannschaften im Grenzland nach Regionalligist Alemannia Aachen zeigten vor gut 1000 Zuschauern, wie gut sie sich auf die Saison vorbereitet hatten. In einem hochklassigen und dramatischen Spiel siegte die Mannschaft von Germannia Teveren mit 5:3.

Bei diesen Ereignissen rückte der Volkslauf etwas in den Hindergrund. Trotzdem wurde auch diese Veranstaltung, hervorragend organisiert von Volkslaufwart Reiner Lürkens, wiederum ein großer Erfolg.

1995

Von der Euphorie des Aufstiegs getragen verlief die Vorbereitung auf die Saison 1994/95 recht gut. Nach zwei Turniersiegen beim Birkel-Cup in Steinstraß und beim Turnier um den Inter-Airlines-Cup in Altdorf startete man recht zuversichtlich in die neue Saison. Doch leider konnte die Mannschaft in den Meisterschaftsspielen nicht an diese Erfolge anknüpfen. Nach Abschluss der 1. Serie stand die Elf mit 9:19 Punkten auf einem Abstiegsplatz. In der Winterpause konnte man zwar das Hallenturnier um den Colonia-Cup in Linnich gewinnen, doch dieser Sieg half Arno Domgörgen auch nicht. Ob in der Bundesliga oder in der Landesliga: Bei Erfolglosigkeit wird immer ein Schuldiger gesucht, und das ist nun mal meistens der Trainer, ob zu Recht oder zu Unrecht. Der sympathische Arno Domgörgen musste gehen. Mit Hermann Kraut war auch schnell ein erfahrener Nachfolger gefunden. Hermann Kraut, der sich als Trainer von Baesweiler, Inden, Hoengen und Übach-Palenberg einen Namen gemacht hatte, war nach den Vorstellungen der Verantwortlichen genau der richtige Mann, mit dem die Karre aus dem Dreck gezogen werden könne. Dazu kehrte Werner Schönen von Lich-Steinstraß wieder zurück nach Rurdorf. Mit Kraut und Schönen lief es besser. Nach einem 5:1-Sieg am drittletzten Spieltag gegen Arnoldsweiler konnte der Klasserhalt sichergestellt werden. Mit 24:28 Punkten erreichte man noch einen zufriedenstellenden 10. Tabellenplatz.

Die 2. Mannschaft konnte sich wieder in der Kreisliga B behaupten und landete in der Abschlusstabelle ebenfalls auf dem 10. Tabellenplatz.

Nach dem Bau des Vereinsheimes waren der Spiel- und Trainingsbetrieb und vor allem die Spiele um den Rurdorfer Sommercup besser organisierbar. Auch war oft nach dem Training das Vereinsheim für die Spieler geöffnet. Besonders begehrt und beliebt waren zu dieser Zeit die Ei-Brötchen von Vorstandsmitglied Heinz-Peter Müller.

Seit 1956 hat der Fussballclub in der Gaststätte „Zur Alten Post“ sein Vereinslokal. Daran sollte sich auch nach dem Bau des Vereinsheimes nichts ändern. Im Vereinslokal befand sich auch die Umkleide, die regelmäßig beim Trainings- und Spielbetrieb von 2 Seniorenmannschaften und Jugendmannschaften sowie beim Sommercup-Turnier in Anspruch genommen wurde. Es war sicherlich nicht immer angenehm, diese Anlage zu säubern. Über Generationen hinweg identifiziert sich die Familie Schütz mit dem FC 06 und nimmt bis heute rege am Vereinsgeschehen teil. Daher hat sich die 1994 getroffene Regelung bis heute bewährt, wonach die 1. Mannschaft nach Heimspielen im Vereinsheim am Sportplatz bleibt und nach Auswärtsspielen die dritte Halbzeit im Vereinslokal Schütz verbringt. Dazu finden die Weihnachtsfeier und Jahreshauptversammlungen weiterhin im Vereinslokal statt.

Beim 11. Rurdorfer Sommercup sorgte wieder ein topbesetztes Teilnehmerfeld für spannende und hochklassige Fußballspiele. In einem sehenswerten Endspiel der beiden Oberligisten SV Baesweiler und Germania Teveren siegte die Mannschaft aus Baesweiler mit 3:1. Dafür hatte die unterlegene Mannschaft beim Grenzland-Match gegen die Regionalligamannschaft  von Alemannia Aachen bereits einen Erfolg verbuchen können. In einem Spiel, in dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen, trennte man sich vor ca. 1500 Zuschauern 5:5.

Beim 13. Rurdorfer Sommerlauf siegte Bernd Feldhoff aus Wipperfürth. Da dieser Lauf mit zur Wertung um den Rur-Eifel-Volkslauf-Cup zählte, konnte die Teilnehmerzahl nochmals gesteigert werden.

Erstmals wurde im Rahmen des Sommercups eine Open-Air-Oldie-Night mit der Gruppe NASCH durchgeführt. Bei hochsommerlichem Wetter ging auf der Tanzfläche die Post ab. Über 1000 Gäste sorgten dafür, dass die Veranstaltung ein toller Erfolg und der Sommercup um eine Attraktion reicher wurde.