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Fußball Henßen hält auch noch die Hütte sauber
VON MARIO EMONDS – zuletzt aktualisiert: 05.08.2013
Kreis Heinsberg (RP). SOMMERCUP RURDORF Mit dem aus der Not reaktivierten Friedel Henßen im Tor gelingt Beeck vor 674 Zuschauern eine eindrucksvolle Titelverteidigung: Den ewigen Rivalen Borussia Freialdenhoven servieren die Kleeblätter mit 4:0 ab.
Ein wenig ins Schwitzen geriet gestern am frühen Nachmittag Friedel Henßen – aber nicht wegen der hohen Temperaturen. Vielmehr erfuhr der Cheftrainer des FC Wegberg-Beeck da, dass Stefan Zabel, die neue Nummer Eins, wegen Knieproblemen fürs Finale des Rurdorfer Sommercups gegen Dauerrivale Borussia Freialdenhoven passen musste. Was noch am Freitagabend, nach dem mühevollen 2:1 im Kreispokal in Dremmen, nicht absehbar war. "Da war die ganze Mannschaft im Anschluss bei mir zuhause im Garten. Da hatte Stefan noch über keine Probleme geklagt", erläuterte Henßen.
In Nöte brachte der kurzfristige Ausfall Henßen vor allem deswegen, weil kein Ersatz zur Verfügung stand: Der etatmäßige Ersatzkeeper Dominik Toplev weilt zurzeit ebenso im Urlaub wie Torben Fritzsche, coachender Torhüter der Reserve, und auch Stefan Nöhles, Keeper der A 1. "So ist dann eben die Nummer Fünf ins Spiel gekommen: ich selbst", merkte Henßen schmunzelnd zu seiner Reaktivierung an. Mit 41 Jahren feierte er so ein Comeback zwischen den Pfosten – und was für eines: Der Chefcoach hielt seinen Kasten sauber und hatte so seinen Anteil am unerwartet lockeren 4:0-Sieg des Titelverteidigers vor der prächtigen Kulisse von exakt 674 Zuschauern. Dass er nichts verlernt hat, bewies Henßen vor allem in der 35. Minute: Da tauchte er bei einem Schuss Kelly Ajuyas aus kurzer Distanz reaktionsschnell ins bedrohte Eck – Borussias einzige zwingende Chance im gesamten Spiel.
AM RANDE NOTIERT
Was einen richtig guten Reibekuchen ausmacht
Experte Der Rurdorfer Sommercup wird – völlig zurecht – im Volksmund gerne auch "Reibekuchen-Cup" genannt. Von der Qualität der Rurdorfer Reibekuchen zeigte sich auch Beecks 2. Vorsitzender Thomas Klingen mächtig angetan: "Da schmeckt man richtig den Muskat raus – so wie das bei den Reibekuchen meiner Oma auch der Fall war. Genauso muss es sein."
Launig Gewohnt launig kommentierte Rurdorfs Stadionsprecher Uwe Gerresheim. So kündigte er die Reibekuchen-Happy-Hour wie folgt an: "Drei essen – sechs bezahlen." Was kein Versprecher war . . .
Umgekehrt verwertete Beeck gleich seine beiden ersten Möglichkeiten. Sehenswert war vor allem das erste Tor: Eine Fallrückzieher-Flanke von Kapitän Arian Berkigt bugsierte Thomas Lambertz per Flugkopfball in die Maschen (7.). Berkigt selbst erhöhte nach Absatzkick von Martin Blaas mit einem platzierten Flachschuss aus 18 Metern ins lange Eck (23.). Mit dieser sicheren Führung im Rücken war Beeck fortan klar Chef im Ring. "Wir haben schnell umgeschaltet, Ball und Gegner im Griff gehabt", urteilte Henßen.
Endgültig gelesen war die Messe bereits in der 56. Minute: Da stocherte im Anschluss an eine Berkigt-Ecke Blaas den Ball zum 3:0 über die Bühne. Der Rest war ein Schaulaufen. Der eingewechselte Dominik Bischoff traf nach gottlob endlich auskurierten Sehnenbeschwerden zum 4:0 (82.), der ebenfalls ins Spiel gekommene bisherige A-Jugendliche Niklas Hermanns traf dann noch die Latte (88.).
"Auch wenn es vielleicht nicht so aussah: Auch wir hatten nach dem dritten Spiel in vier Tagen schwere Beine", verriet Berkigt. Borussias Coach Wilfried Hannes freut sich derweil schon auf eine mögliche Revanche in zwei Wochen: Dann könnten die beiden Teams im Finale des Dremmener Conen-Cups erneut aufeinandertreffen.
Beeck: Henßen – Passage, Fäuster, Klitzsch, Scheulen – Ribeiro (88. Hetterle), Walbaum – Berkigt, Lambertz (78. Bischoff) – Blaas (75. Dikenli), Dagistan (84. Hermanns)